Neheim/Bachum. Die 20-jährige SUG-Abiturientin Jennifer Iwe aus Bachum leistet in der Pfarrei St. Johannes Baptist ein Freiwilliges Soziales Jahr.

Viele junge Menschen absolvieren nach ihrer Schulausbildung ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ). Ein FSJ als sozialer Dienst findet in der Regel in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsstellen, Pflegeheime oder für psychisch Kranke statt. Es ist auch in Pfarrgemeinden oder in der Jugendarbeit möglich. Jennifer „Jenny“ Iwe aus Bachum absolviert seit August 2021 ihr FSJ in der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel.

SUG-Abiturientin

Die 20-jährige hat sich nach ihrem Abitur am St.-Ursula-Gymnasium 2021 für das FSJ im pastoralen Raum entschieden. Was hat Jenny dazu bewegt, gerade in einer Kirchengemeinde das FSJ zu beginnen? „Nach meiner Kommunion bin ich Messdienerin geworden. Schon nach kurzer Zeit kam das große Interesse, mich in der Kirchengemeinde zu engagieren“, betont Iwe. Sie ergänzt, dass die Zusammenkünfte mit den Messdienern aus den anderen Pfarreien, die Ausflüge und die Gemeinsamkeiten ein wesentlicher Grund für ihr Engagement sind. Jennifer und ihre Schwester Sarah leiten in ihrer Freizeit sogar die Arbeit der Messdiener und Messdienerinnen in St. Johannes und St. Michael.

Für sechs bis maximal 18 Monate

Das „Freiwillige Soziale Jahr“ richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren.

Für sechs bis maximal 18 Monate engagieren sich die Teilnehmenden in einer sozialen Einrichtung. Einsatzorte können sein: Altenhilfe, die Behindertenhilfe oder die Kinder- und Jugendhilfe.

In den Diözesen Berlin www.invia-berlin.de und Paderborn www.inviadiv-paderborn.de ist
„IN VIA“ ( www.invia-deutschland.de ) selbst Träger des FSJ und bietet FSJ-Plätze an.

In vielen anderen Diözesen sind katholische Institutionen Träger des FSJ und Anlaufstelle für Interessierte. Der Einsatz in sozialen Einrichtungen oder im pastoralen Raum wird durch Seminare ergänzt. Hier geht es um persönliche Erfahrungen, Perspektiven und Zukunft der Teilnehmenden.

Des Weiteren ist Jennifer Iwe seit zwei Jahren bei der Organisation der Jugendgottesdienste (JuGo) dabei. „Neben den Jugendlichen besuchen uns viele junge Familien, junge Erwachsene und Junggebliebene der älteren Generation im JuGo“, freut sich Iwe über die gute Entwicklung.

Während ihres FSJ arbeitet sie in verschiedenen Gruppen und Einrichtungen im pastoralen Raum. Das sind Pfarrbüro, Schulen, Sozialdienst katholischer Frauen im HSK, Kinder- und Jugendzentrum, Firm- und Kommunionvorbereitungen und Kindergärten. „Ich komme mit verschiedenen Menschen aus fast allen sozialen Schichten nah zusammen. Das ist für mich sehr lehrreich. Es zeigt mir die unterschiedlichsten Lebensfelder und spiegelt nicht nur das normale Leben wider“, so Iwe. Manche menschlichen Situationen und Problembereiche gehen an ihr nicht spurlos vorbei. „Das muss man erst verarbeiten. Dabei helfen mir die Bezugspersonen in der Pfarrei. Das ist super. Aber wenn man vergleicht, sieht man, wie gut es einem geht.“

Gute Unterstützung

In ihrem FSJ muss sie an fünf Seminaren teilnehmen. Dabei treffen sich die Jugendlichen, die ein FSJ in der „IN VIA“ ableisten. „Dort sprechen wir über unsere Arbeit und das Erlebte. Außerdem bekommen wir zusätzlich viele Hilfen für unsere weitere Arbeit“, berichtet Iwe. Sie meint, dass sie in ihrem FSJ viel mehr für ihr weiteres Leben mitbekommt als in einem Studium oder in einer beruflichen Ausbildung nach dem Abitur. Viel Freude bereitet ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie sagt zu ihren ersten Monaten im FSJ: „Ich kann nur Positives für mich feststellen und freue mich auf die nächsten Monate. Die Arbeit mit den Kollegen und Kolleginnen ist sehr vertraut und ich werde in Allem unterstützt.“ In ihrer Freizeit musiziert Iwe gerne.

Aktive Musikerin

Als Musikerin spielt sie in den Bands „Gsus4u“ in Neheim und „Re:Mel“ in Hüsten. Die Musikrichtung der beiden Bands entspricht dem Songwriter und Musikproduzenten Albert Frey. Für sie ist die Musik von ihm moderner als die Lieder im „Schwerter Liederbuch“. Jennifer spielt selber fünf Instrumente. Es sind Klarinette, Querflöte, Gitarre, Klavier und Blockflöte. Im Lockdown hat sie sich das Gitarrespielen selber beigebracht. Klarinette und Blockflöte hat sie auch schon unterrichtet.

„Wenn ich mal einen schlechten Tag gehabt habe, setze ich mich ans Klavier und spiele einfach. Bin aber eher der ruhigere Typ. Das Klavierspielen wirkt dann für mich wie ein Blitzableiter“, lächelt Iwe. Am 31. Juli 2022 endet ihr FSJ im pastoralen Raum. „Was ich dann mache, kann ich bis jetzt noch nicht sagen. Einige meinen, ich soll was im Kinder- und Jugendbereich machen. Ich lege mich aber nicht so schnell fest“, betont Jennifer Iwe.